Ich habe die Video-Türklingel von Amazon einem mehrwöchigen Praxistest unterzogen. Über meine Erfahrungen damit sowie Pros und Contras des Produktes berichtet der folgende Blogbeitrag. Ist Ihre Türe eine Sicherheitstüre, dann gleich weiter unten bei den Contras weiterlesen!
Kapitelübersicht:
Produktumfang
Die Ring Door View Cam wird kompakt verpackt in einer handlichen Schachtel verkauft:
Die Verpackung im Rundumblick:
Folgende Teile sind enthalten:
Der Schachtelinhalt entspricht den Erwartungen: In der Mitte des Bildes das eigentliche Produkt, die Klingel samt Kamera an welcher nach hinten der Türspion weg geht. Dieser Teil wird an der Außenseite der Türe angebracht. Rechts davon das aus Plastik hergestellte Gegenstück für die Türinnenseite, das einen Schließmechanismus enthält, mit dem das Guckloch geschlossen werden kann. Rechts von der Klingel der Drehverschluss mit dem der Türspion von innen befestigt wird. Daneben liegt ein weiteres ähnliches aussehendes Stück, dessen Zweck sich nicht auf den ersten Blick erschließt. Das ist eine Adapterhülse, um die Klingel in Gucklöcher mit einem größeren Durchmesser als 12 mm einzupassen (bis zu 14 mm sind möglich).
Oben ganz links der zugehörige Akku (Kapazität 6.040 mAh). Darunter ein USB-Kabel zum Aufladen des Akkus durch Anschluss an einen Computer. Das Metallstück daneben mit „ring“ Gravur hat ebenfalls seinen Zweck. Damit lässt sich ein bisher montierter Türspion ab- und der Drehverschluss des neuen Ring Türspions aufschrauben. Bleibt nur mehr die metallisch glänzende Folie in der Mitte des Bildes. Diese enthält ein Ersatzkabel für die Verbindung der Klingel mit dem Akku. Damit ist man auf der sicheren Seite, sollte man das bereits in der Klingel verbaute Kabel bei der Montage versehentlich beschädigen.
Des weiteren sind ein paar Drucksachen enthalten: Ein 16seitiges Heftchen mit einer kurzen 12-Schritte-Montageanleitung. Ein gesetzlich vorgeschriebener Zettel mit Konformitätserklärung und Sicherheitsinfos in 10 verschiedenen Sprachversionen. Eine Werbeinformation für den Ring Protect Plan. Und schließlich noch einen Ring Klebesticker durch dessen Anbringung man auf die Ring Videoaufzeichnung aufmerksam machen kann. Gesetzlich ist es nämlich notwendig, den Personen vor der Kamera kenntlich zu machen, dass sie aufgenommen werden. Der Sticker ist in 6sprachiger Ausführung, eine davon in deutsch.
Montage/Installation
Intuitiv greift man gleich zur Montageanleitung und geht die dort aufgezählten Punkte Schritt für Schritt durch.
Aber Hinweis: Besser ist es, gleich die Ring App, die man später sowieso benötigt, herunterzuladen! Diese führt einen dann Schritt für Schritt durch den Montage- und Installationsprozess und die einzelnen Schritten werden noch wesentlich schöner mit anschaulichen Videos erklärt. Das wird leider in der beiliegenden Anleitung nirgendwo erwähnt und man kommt man von selbst dann erst darauf wenn die Montage bereits erledigt ist!
Die einzelnen Schritte der Montage sind nun folgende:
1. Akku anstecken
- Der Akku kommt unaufgeladen an und es dauert eine ganze Weile bis er voll geladen ist. Bei mir dauerte das in etwa einen halben Tag. Daher zu Beginn gleich mal den Akku mit dem beiliegenden USB-Kabel am Computer anstecken! So hat man ihn dann fertig verfügbar, sobald man ihn braucht.
2. Bestehenden Türspion ausbauen bzw. neues Loch bohren
- In unserer Tür gab es bereits einen traditionellen Türspion. Daher musste dieser zuerst einmal ausgebaut werden. Das funktioniert in der Regel ganz leicht. Einfach Spion an beiden Seiten der Tür fassen und in Gegenrichtung aufschrauben. Wenn man möchte kann man dazu das beiliegende Metallstück verwenden. Nach Ausbau sollte nun ein freies Loch von 12 bis 14 mm Durchmesser in der Tür zu sehen sein.
- Wenn man noch keinen Türspion hatte, dann ist ein neues Loch durch die Tür zu bohren. Die Ring Door View Cam ist für Lochdurchmesser von 12 bis 14 mm vorgesehen. Bei 12 mm sitzt sie ohne weiteres Zutun, bei 14 mm muss die beigelegte Adapterhülse verwendet werden. Daher Loch mit 12 mm Durchmesser bohren. In welcher Höhe? In Augenhöhe ist die intuitive Antwort. Aber von wem? Familienmitglieder sind ja nicht alle gleich groß, vor allem bei Familien mit Kindern. Ich habe nachgesehen, bei uns zu Hause ist das Loch in 1,50 Meter Höhe. So geht man als Erwachsener beim Durchsehen leicht in die Knie und Kinder stellen sich auf die Zehenspitzen, ein guter Kompromiss.
3. Ring App herunterladen
- Dieser Schritt kann entfallen, wenn bereits ein anderes Ring Produkt genutzt wird. Die Ring Gadgets werden alle gemeinsam mit der selben App gesteuert.
- Die App gibt es für Apple iOS und Andriod Mobilgeräte, aber auch als Desktopversion für Windows und MAC. Zum Download einfach den QR-Code auf der Plastikabdeckung mit dem Handy einscannen:
Die neueren Handys haben diese Lesefunktion bereits integriert, sonst kann ein QR-Code Reader herunter geladen werden. Alternativ kann man die App unter der Webadresse ring.com/app downloaden.
4. Klingel montieren
Wie das funktioniert zeigt die folgende Bildanleitung:
Inbetriebnahme
Spätestens jetzt muss die Ring App heruntergeladen werden. Diese führt einen durch die notwendigen Schritte, um die Door View Cam einzurichten. Zeitaufwand ca. 10 bis 15 Minuten.
1. Zuerst einmal muss ein Ring Konto angelegt werden:
- Öffnen der Ring App
- Konto erstellen
- Name, Land, E-Mail-Adresse und Passwort eingeben -> Es wird eine Verifzierungs-E-Mail an die angegebene Adresse geschickt
- E-Mail-Adresse durch Klick auf den entsprechenden Link in der E-Mail bestätigen
- -> Die Ring App ist nun soweit startklar
2. Nun geht es an das Einrichten der Door View Cam:
Hier sind die folgenden Schritte auszuführen:
- Im Menü Doorbells auswählen
- Die App fragt nach, ob Sie die Kamera des Handys nutzen darf -> Gestatten!
- Die App ersucht nun, den QR-Code des Ring Produktes zu scannen. -> Dazu einfach Handy vor den QR-Code halten und dieser wird automatisch erkannt.
- Adresse eingeben, an welcher die Door View Cam genutzt wird
- Nun gibt man dem Gerät einen Namen. Vorgeschlagen werden Haustür, Hintertür bzw. Büro. Es kann aber auch ein eigene Name definiert werden. Der Name dient der besseren Unterscheidung, sollte man mehrere Ring Geräte in der App verwaltet.
- Damit die Door View Cam nun Kontakt mit der App aufnimmt, entweder – falls man das noch nicht getan hat – den Akku in die Door View Cam schieben. Oder – falls der Akku bereits in der Cam ist – die orange Taste links außen am Plastikgehäuse drücken.
- Der Lichtring an der Door View Cam beginnt nun zu leuchten und sich zu drehen und das Gerät startet die Installation. Bei mir im Test hat das gefühlte 2 oder 3 Minuten lang gedauert.
- Die App fordert einen nun auf, in die WLAN-Einstellungen zu wechseln. Dazu reicht ein Klick auf den entsprechenden Button, die App findet den Weg dorthin von selbst.
- Es werden einem nun die verfügbaren WLAN-Netzwerke angezeigt. -> Hier das richtige auswählen und anschließend durch Eingabe des WLAN-Passworts bestätigen.
- Damit ist das Gerät fertig eingerichtet.
- Wollen weitere Familienmitglieder das Gerät nutzen, kann man diesen via App dazu einladen. Diese werden in weiterer Folge dann ebenfalls aufgefordert die App zu installieren.
Funktionen
Was kann man nun mit der Door View Cam anfangen? Eine Übersicht der enthaltenen Funktionen:
Klingel-Funktion
Das ist die Hauptfunktion des Geräts: Sobald jemand an der Tür klingelt, bekommt man das automatisch mittels zweifachem kurzen Gong auf seinem Handy mitgeteilt und die eingebaute Kamera zeigt einem, wer vor der Tür steht. Da in die Klingel ein Mikrophon und ein Lautsprecher eingebaut sind, kann man mit der an der Tür stehenden Person direkt über das Handy sprechen und so beispielsweise dem Postboten sagen, wo er das Packerl ablegen soll. Oder alternativ die Klingel in Kombination mit einer Gegensprechanlage nutzen. Also nachsehen wer vor der Tür steht und diesen dann herein lassen. Klickt man in der App auf die Sprechen-Taste, bekommt die Person vor der Tür das durch blaues Aufleuchten des Kreises um den Klingelbutton angezeigt.
Videoüberwachung
Zusätzlich kann man sich zu jeder Zeit anzeigen lassen, was im Blickwinkel des Geräts vor der Tür vor sich geht. Das Gerät fungiert dann also als eine vor der Tür angebrachte Kamera und streamt live was es sieht. Das geschieht in HD Auflösung (1080p). Die Kamera hat eine Weitwinkellinse mit einem horizontalen Blickwinkel von 155 Grad und einem vertikalen von 90 Grad verbaut.
Anpassbares Sichtfeld („Privatsphäre Bereich“)
Das Sichtfeld der Kamera lässt sich über die App einschränken. Es können bis zu zwei rechteckige Bereiche definiert werden, die aus dem Sichtfeld der Kamera genommen werden. Das ist zum Beispiel praktisch, wenn die Kamera einen öffentlichen Weg mitfilmen würde oder zum Teil schon den Eingangsbereich vom Nachbarn mitfilmt. Als Privatsphäre definierte Bereiche sind sowohl von der Live-Anzeige des Kamera-Bildes als auch von der Video-Aufzeichnung ausgeklammert. An ihrer Stelle wird im Videobild ein schwarzes Rechteck angezeigt. Sie werden von der Kamera tatsächlich als schwarzes Bild aufgenommen, es gibt also keinerlei technische Möglichkeit, diese Bereich nachträglich am Video sichtbar zu machen. Das angepasste Sichtfeld hat keinen Einfluss auf den Bereich in dem Bewegung erfasst wird.
Nachtsicht
Integrierte Infrarot-Sensoren sorgen dafür dass man auch bei Dunkelheit etwas sieht. Ab einem bestimmten Grad der Dunkelheit wird vom Gerät von der normalen Sicht auf die schwarz-weiße Infrarot Sicht umgeschaltet.
Bewegungserfassung und Meldung
In der Door View Cam integriert ist auch ein Bewegungsmelder. Die Bewegungserkennung lässt sich anpassen indem man den Sensor via App mehr oder weniger sensibel einstellt. Dabei kann man sich auch von einem Assistenten helfen lassen, der einem nach Beantwortung einiger Fragen eine passende Einstellung vorschlägt.
Standardmäßig erhält man bei jeder erkannten Bewegung eine Push-Nachricht auf das Handy, die sich in einem kurzen Klingelgeräusch äußert (ein anderes als wenn jemand an der Tür klingelt). Auf diese Weise wird man jederzeit informiert wenn vor der Tür etwas geschieht. Wird man zu oft unbegründet benachrichtigt, sollte man die Empfindlichkeit des Sensors verringern. Alternativ können Push-Nachrichten bei Bewegungserkennung auch ganz deaktiviert werden.
Bewegungsverifizierung
Als neue Funktion bietet die App auch die Möglichkeit der Bewegungsverifizierung. Diese Funktion ist standardmäßig ausgeschaltet. Aktiviert man sie, dann wird nach Erkennen einer Bewegung nicht mehr sofort eine Push-Nachricht verschickt, sondern es wird mit künstlicher Intelligenz der Video-Stream analysiert. Nur wenn dort auch wirklich eine relevante Bewegung erkannt wird, geht die Push-Nachricht raus. Da die Videoanalyse ein bisschen Zeit in Anspruch nimmt, geht diese Option mit einer leichten Zeitverzögerung bei der Push-Nachricht einher.
Bewegungszeitplan
Wer bis hierher mitgedacht hat, der wird sich vermutlich folgende Frage stellen: Benachrichtigt die App auch über eigene Bewegungen, also wenn man selbst das Haus verlässt und wieder betritt bzw. wenn die Kinder zum Spielen ständig rein- und rauslaufen? Prinzipiell ja, sie kann das zum derzeitigen Stand nicht unterscheiden! Damit das die eigentliche Funktion nicht ad absurdum führt, gibt es die Möglichkeit Bewegungsbenachrichtigungen per Zeitplan zu deaktivieren. Über die App kann man für jeden Tag der Woche festlegen, in welchen Zeiträumen das der Fall sein soll. Es wird dann keine Benachrichtigung mehr verschickt die Bewegung selbst wird aber weiterhin erfasst.
Alternativ kann man jederzeit per Knopfdruck spontan die Bewegungsbenachrichtigungen für bis zu 4 Stunden aussetzen.
Klopferkennung und Meldung
Das Gerät erkennt auch wenn jemand nicht klingelt, sondern an der Tür klopft und schickt genauso wie beim Läuten an der Tür eine Push-Nachricht. Diese Funktion ist standardmäßig deaktiviert und kann über die Einstellungen eingeschaltet werden. Wie bei der Bewegungserfassung kann zudem definiert werden wie sensibel der Sensor reagiert. Die Prüfung, ob es sich tatsächlich um ein Türklopfen handelt erfolgt mittels Algorithmus. Dieser entscheidet aufgrund des Audio-Signals vom Mikrophon und Informationen von einem verbauten Beschleunigungssensor, der Schwingungen an der Tür erfasst, ob es sich um ein Klopfen handelt.
Klassischer Türspion
Das Gerät ist gleichzeitig auch ein ganz normaler Türspion. Der Türspion funktioniert nicht elektronisch, sondern auf die gute alte optische Art und Weise. Fällt also einmal der Akku oder die WLan-Verbindung aus, dann geht der Türspion weiterhin. Auch eine praktische Alternative wenn man gerade das Handy nicht bei der Hand hat. Wie bei klassischen Türspionen üblich kann man die Innenseite des Spions verdecken, um ein Hineinsehen von außen zu unterbinden.
Gegen Aufpreis: Videoaufzeichnung
Standardmäßig im Produkt enthalten ist ein Live-Bild aus der Videokamera. Möchte man dass Videos auch aufgezeichnet werden, zB. wenn der Bewegungsmelder etwas erkannt hat, dann kann man gegen eine Gebühr von 30 Euro im Jahr ein Protect Plan Abo abschließen. Es werden dann kurze Videoaufzeichnungen zu allen Ereignissen der letzten 30 Tage in der Cloud gespeichert und man kann sie jederzeit dort abrufen und bei Bedarf mit anderen teilen. Zudem ist es möglich die Funktion „Momentaufnahmen“ zu aktivieren, die dann automatisch in periodischen Abständen aufzeichnet, so dass man in einer Zeitleiste nachverfolgen kann, was sich im Laufe des Tages getan hat. Bei Kauf des Produktes hat man die Videoaufzeichnungs-Funktion automatisch 30 Tage kostenlos aktiviert. Erfolgt kein Aboabschluss erlischt sie mit Ablauf der 30 Tage.
Kompatibilität mit weiteren Amazon Produkten
Amazon verfügt über eine breite Produktpalette, ein paar davon lassen sich mit der Ring Door View Cam kombinieren. So kann man sich beispielsweise auf einem zusätzlichen Echo Show oder Echo Spot Display unabhängig von der App das Live-Bild der Türkamera anzeigen lassen. Durch Kombination mit einem Amazon Echo Lautsprecher kann man sich das Klingeln der Türglocke am Lautsprecher ausgeben lassen. Alternativ geht das auch mit einem Ring Chime, der ausschließlich als Türgong dient. Von anderen Herstellern werden zudem kompatible Smart Lock Lösungen angeboten, mit denen man das Schloss seiner Tür über sein Handy öffnen und schließen kann.
Wie gut funktioniert das im Alltag?
Kurzantwort: Überraschend gut! Aber der Reihe nach:
Ich hatte die Klingel etwas mehr als 3 Wochen im Einsatz. Nach Installation der Klingel am Wochenende begann am Montag dann das gespannte Warten. Und weiteres Warten und Warten … Und es passierte einmal fürs erste gar nichts. Es kommt eben nicht jeden Tag ein Postbote vorbei und vor unserer Tür gibt es auch kein regelmäßiges Treiben, das den Bewegungsmelder aktiviert hätte. Also einmal über die App das Live-Bild angesehen: Alles wie erwartet, gähnende Leere vor der Tür. Um 13.00 Uhr dann endlich ein Klingeln der App. Eines der Kinder ist von der Schule nach Hause gekommen und hat den Bewegungsmelder ausgelöst. Diese Zeiten, zu denen jemand zu Hause ist, werde ich ich die nächsten Tage noch via App aus der Bewegungsbenachrichtigung ausklammern.
Später am Tag folgen dann noch weitere Benachrichtigungen über zu Hause eintreffende Familienmitglieder. Diese sind – sobald ich den Live-Stream am Handy starte – nicht mehr zu sehen. Eigentlich klar, zum Aufsperren der Tür braucht man nur wenige Sekunden und ich benötige auch einen Augenblick bis ich das Handy in der Hand habe. Da in den ersten 30 Tagen noch die kostenlose Video-Aufzeichnung enthalten ist, kann ich mir über die Cloud ansehen, wer da gerade erfasst wurde. Um 16 Uhr klingelt es dann das erste mal an der Tür. War aber nur eines der Kinder, das dem verlockend aussehenden Knopf nicht widerstehen konnte. Um 17.30 Uhr dann ein weiterer Klingelanruf. Ein Freund der Kinder möchte diese zum Spielen abholen. Da sie um die Zeit beim Training sind, sage ich ihm über die Ring Klingel Bescheid, dass die Kinder nicht da sind. Er schaut zuerst ganz schön verdutzt aus der Wäsche, findet sich aber erstaunlich schnell damit ab, dass unsere Klingel sprechen kann.
Am dritten Tag dann steht wirklich der Postbote vor der Tür. Der ist überraschter als der Freund der Kinder, als er meine Stimme aus der Klingel hört. Auf seiner Tour dürften solche Klingeln demnach noch nicht sehr populär sein. Er scheint mich zu verstehen und ich ihn ebenso. Die Tonqualität ist nicht berauschend aber es reicht zum Kommunizieren, teilweise ist es ein bisschen leise, man sollte schon etwas lauter sprechen. Nur mit dem durcheinander Sprechen muss man ein bisschen aufpassen. Lieber immer eine kurze Pause lassen und sichergehen, dass der andere seinen Satz beendet hat, bevor man selbst spricht, denn es scheint doch eine kleine Verzögerung zu geben. Der Postbote legt die Sendung dann wie besprochen auf der Terrasse hinter dem Haus ab.
Am fünften Tag wird der Bewegungsmelder einmal ohne für mich ersichtlichen Grund ausgelöst. Auch auf dem zugehörigen Video ist nichts zu erkennen. Ich beschließe das die nächsten Tage weiter zu beobachten bevor ich weiter überlege den Sensor evtl. etwas weniger sensibel einzustellen.
Am Wochenende ist es ruhig, am Tag 11 und 12 kommt dann wieder ein Päckchen. Der erste Postbote klingelte wie vorgesehen an der Ring Klingel, der zweite benutzte jedoch die normale, bisherige Klingel. Das war in dem Fall nicht weiter dramatisch, weil die Bewegungsmeldung aktiviert war und statt der Klingel-Benachrichtigung dann einfach eine Bewegungs-Benachrichtigung kam. So konnte ich den Postboten trotzdem noch rechtzeitig erwischen. Bleibt die Ring-Klingel als Dauerlösung, wäre es aber wohl am besten, die bisherige Klingel zu entfernen, so dass es zu keinen Missverständnissen kommt. Eine Schalter Blindabdeckung wäre da eine schnelle und einfache Lösung. Die Anleitung der Postboten über das Handy funktionierte in beiden Fällen abermals gut, jetzt geht das auch von meiner Seite schon etwas routinierter vonstatten.
In der letzten Woche tat sich dann nichts Erwähnenswertes mehr. Interessehalber aktivierte ich den Modus, der bewirkt dass die Kamera in periodischen Zeitabständen kurze Aufnahmen macht. Habe es mir dann später im Zeitstrahl angesehen: Wie erwartet hat das für mein Anwendungsszenario keinen Sinn, auf allen Aufnahmen ist immer das gleiche, nämlich nichts, zu sehen. Bringt wohl nur etwas für Orte an denen sich mehr tut.
Zu guter letzt habe ich schließlich noch gezielt einzelne Dinge ausprobiert. Angefangen mit der Klopferkennung, die im Echtbetrieb nie zum Zuge kam. Zuerst einmal so normal wie möglich an der Eingangstür geklopft, also so wie ich es mir vorstellen würde, dass ein Normalsterblicher an die Tür klopft. Fazit: Funktioniert auf Anhieb. Die Klingel erkannte das Klopfen in Sekundenbruchteilen und die Klingel zeigt dann den gleichen blau umlaufenden Lichtkreis an als hätte man am Klingelknopf gedrückt. Noch ein paar mal probiert, funktioniert jedes mal problemlos, nur wenn man ganz ganz zaghaft klopft, dann schlägt das Gerät nicht an, ist aber vermutlich besser so. Dann versuchte ich noch die Klopferkennung auszutricksen indem ich nicht an der Tür, sondern etwas weiter entfernt Klopfgeräusche und andere Geräusche wie Finger Schnippen etc. machte. Ergebnis: Die Klingel hat mich freundlich ignoriert, das scheint sehr gut zu funktionieren!
Interessiert hat mich auch, ab wann die Bewegungserkennung anschlägt und ob es möglich ist diese auszutricksen. Dazu habe ich mich seitlich schrittweise an die Tür herangeschlichen und geschaut ab wann ich eine Bewegung erkannt wurde. Das bemerkt man neben der erhaltenen Bewegungsmeldung auch an den 3 roten Leuchtdioden auf der Klingel, die bei Bewegungserkennung kurz aufleuchten. Bewegungsmeldung auslöste. Ergebnis: Mein Anschleichen wurde korrekt erkannt!
Also schnell ein Arbeitsgewand angezogen und der nächste Versuch: Ganz eng an der Wand und flach am Boden versuche ich mich am Sensor vorbeizurobben – wieder erwischt! Nach ein paar weiteren Versuchen in leicht abgewandelter Form lasse ich es sein, das scheint auch korrekt zu funktionieren.
Am späten Abend habe ich mir dann noch die Nachtsicht angesehen: Da wir ich ebenfalls positiv überrascht. Es lässt sich auch in der Nacht viel erkennen.
Keine Kunst dachte ich mir, brennen doch in näherer Umgebung ein paar Lichtquellen. Jetzt wollte ich es wissen, baute die Klingel aus und bat meine Frau damit kurz in den Abstellraum zu gehen. Dieser hat kein Fenster und die Lampe war abgeschalten. Es ist stockdunkel, wenn überhaupt dann gelangt nur durch den Spalt unterhalb der Tür minimal Licht hinein. Testergebnis: Auch bei völliger Dunkelheit erkennt man noch einiges. Top!
Unterschied zu anderen Ring Türklingeln?
Die Ring Door View Cam ist die bereits fünfte elektronische Türklingel aus dem Hause Amazon Ring. Was unterscheidet diese Modelle von der Door View Cam?
Die anderen Modelle sind:
- Video Doorbell
- Video Doorbell 2
- Video Doorbell Pro
- Video Doorbell Elite
Der Unterschied besteht in erster Linie in der zusätzlichen Funktion der Door View Cam als optischer Türspion und die damit einhergehend der anderen Montage: Die Door View Cam wird statt eines bereits vorhandenen Türspions in die schon existierende Bohrung eingesetzt bzw. ein neues Türspionloch dafür gebohrt. Die vier anderen Modelle sind allesamt Ersatz für eine vorhandene Türklingel, werden also an Stelle einer bisherigen Türklingel eingebaut. Diese können, zweiter großer Unterschied, auch nicht nur mit Akku sondern auch mit dem Stromanschluss der bisherigen Türklingel arbeiten. Das ist bei der Ring Door View Cam nicht möglich. Das teuerste Modell Video Doorbell Elite kann als einziges auch über das Netzwerkkabel mit Strom versorgt werden.
Die vier Doorbell Modelle verfügen im Vergleich zur Door View Cam über keine Klopferfassung und es fehlt auch die Möglichkeit, Privatsphären-Bereiche zu definieren. Die Doorbell Pro und Elite haben keine „anpassbare Bewegungserfassung“ sondern stattdessen eine „benutzerdefinierte Bewegungserfassung“. Statt nur global einstellen zu können wie sensibel der Bewegungssensor reagiert, kann man hier bis zu 3 Bereiche definieren, die in der Bewegungserfassung zu berücksichtigen sind, alles andere bleibt dann unberücksichtigt.
Preis und Bestellmöglichkeit
Ursprünglicher Verkaufspreis für die Ring Door View Cam waren 199 Euro, aktuell wird sie für 149 Euro angeboten.
Zum Beispiel bei Amazon bzw. alternativ auch im stationären Handel.
Ring Video-Türspion...
Fazit – Pros und Contras
Wie schaut nun das Fazit meines Test aus? Was war positiv und was gefiel mir weniger? Und wo würde man sich noch Verbesserungen wünschen?
Zuerst einmal vorausgeschickt: Das Grundprinzip von Video-Türklingeln finde ich aus Sicherheitsüberlegungen durchaus gut. Man hat damit die Eingangstüre jederzeit überwacht und weiß wer klingelt bzw. sich der Eingangstüre nähert. Das kann ein Vorteil sein, um Einbrecher schon vorzeitig beim Ausspähen zu erwischen und damit einen Einbruch vorzeitig zu verhindern. Wenn jemand unbegründet vor der Haustür steht, kann man ihn zudem direkt fragen was er hier möchte und so abschrecken. Auch eignet sich das Gerät um Beweisfotos bzw. Videos von Tätern zu sichern. Und abgesehen davon kann man damit natürlich auch sehr gut auf alle möglichen Lieferanten reagieren, die in Zeiten des Online-Versand-Handels vermehrt vor verschlossenen Türen stehen.
Das alles erledigt die Ring Door View Cam durchaus solide. Die Benachrichtigungen funktionieren bei mir im Test und der Bewegungssensor spricht korrekt an. Die Nachtsicht ist sehr gut. Das Gerät wirkt zudem wertig verarbeitet und sieht auch schick aus. Ein paar kleine und größere Mankos sind mir aber doch aufgefallen und den einen oder anderen Verbesserungswunsch gäbe es auch noch. Im folgenden eine Übersicht von Pros und Contras:
Und hier noch ein paar Dinge, die aus meiner Sicht keine Contras sind jedoch eine willkommene Verbesserung für zukünftige Produktgenerationen darstellen würden. Quasi Wünsche ans Christkind.